TERMINANKÜNDIGUNG:

PuR Fachtagung 2023

Verpackungsabfallvermeidung im Fokus:
Interdisziplinäre Perspektiven auf die Rolle von Konsument*innen

26. Juni 2023 an der TU Berlin

Lebensmittelverpackungen sind ein ambivalentes Thema: In unserem Alltag sind sie allgegenwärtig und unauffällig, ja fast „unsichtbar“, sie stellen jedoch aufgrund ihres hohen Verbrauchs und der kurzen Nutzungsdauer ein komplexes sozial-ökologisches Risiko dar. Während der Corona-Pandemie hat sich der Trend zum Take-Away-Konsum weiter verstärkt und dadurch die Situation verschärft. Auch lässt die neue Mehrweg-Angebotspflicht für Take-Away-Speisen große Schlupflöcher für gastronomische Betriebe. Deutlich ist, dass wir mit technologischen Lösungen alleine und dem Fokus auf die Angebotsseite nicht weiterkommen. Damit eine Transformation in Richtung Abfallvermeidung gelingt, müssen Produktions- und Versorgungsstrukturen mit Konsumpraktiken zusammen gedacht werden.

Stellt man die aktuelle Debatte zugespitzt dar, so sollen Konsument*innen durch ihr Einkaufsverhalten zu scheinbar nachhaltigem Konsum bewegt werden, zum Beispiel indem sie Verpackungen aus biobasierten Kunststoffen kaufen, oder ihren Lebensstil komplett auf „Zero Waste” umstellen. Vergessen wird dabei häufig der Kontext, in dem sich Konsument*innen befinden und ihren Alltag bewältigen. Die Fachtagung versammelt daher Perspektiven auf Konsument*innen, die sich kritisch mit bisherigen simplifizieren Vorstellungen befassen:

  • Wie kann verhindert werden, dass Konsument*innen die Verantwortung für Verpackungsabfallvermeidung übertragen wird (blaming the consumer)? Welche aktuellen Diskurse tragen dazu bei?
  • Wie können innovative Vermeidungsansätze wie Reuse oder gemeinschaftsbasierte Landwirtschaft gesellschaftlich verbreitet werden?
  • Welche Anreizstrukturen braucht es für Konsument*innen, damit die Vermeidung von Lebensmittelverpackungen zum Geschäftsmodell wird?
  • Wie können Verhaltensmuster von Konsument*innen in die Nachhaltigkeitsbewertung von Einweg- und Mehrwegverpackungen integriert werden?
  • Welche Rolle spielen Unverpackt-Konzepte zukünftig – und wie können diese für bislang nicht erreichte Bevölkerungsgruppen zugänglich gemacht werden?

Hiermit laden wir Sie und euch herzlich ein, mit uns darüber zu diskutieren, wie eine Transformation des Verpackungssystems in Richtung Abfallvermeidung gelingen kann! Neben Impulsvorträgen, Workshops, einer Panel-Diskussion und einem Doktorandenforum, wird die Tagung von einem Rahmenprogramm mit Praxispartnern aus Kunst, Wirtschaft und Verbraucherbildung begleitet. Die Ergebnisse der Tagung sollen in einem Sammelband veröffentlicht werden.

Bitte merken Sie/merkt euch den Termin schon einmal vor. Im März folgen an dieser Stelle weitere Informationen sowie eine Anmeldemöglichkeit.

Wir freuen uns auf Ihr/euer Kommen!