Nachhaltigkeitsbewertung

Jede Verpackungsstrategie hat ein spezifisches Auswirkungsprofil bezüglich Ressourceneffizienz sowie sozialer, ökonomischer und ökologischer Nachhaltigkeit, wodurch es zu Zielkonflikten kommen kann. Ein Beispiel hierfür ist, wenn durch die Einsparung von Verpackung der Anteil verdorbener Lebensmittel steigt. Um zielführende und nachhaltige Designstrategien für ressourceneffiziente Verpackungen zu entwickeln, ist eine lebenswegbezogene Analyse somit unbedingt erforderlich.

Eine lebenswegbezogene Analyse betrachtet ein Produkt „von der Wiege bis zur Bahre“. So wird hier sowohl die Gewinnung der nötigen Rohstoffe, die Produktion der Verpackung, die Nutzung als Verpackung als auch die Entsorgung dieser betrachtet. Durch diese ganzheitliche Betrachtung soll vermieden werden, dass es nur zu einer Verlagerung der negativen Auswirkung in eine andere Lebensphase kommt. Beispielsweise kann durch die Verringerung des Gewichtes einer Verpackung die negative Auswirkung in der Produktionsphase reduziert werden. Diese Veränderung kann aber zu einer Verschlechterung der Recyclingfähigkeit führen, welche im ungünstigsten Fall zu einer Steigerung der negativen Auswirkungen der Verpackung führen könnte.

Des Weiteren ist es möglich, durch die lebenswegbezogene Analyse die Hotspots der negativen Auswirkungen zu identifizieren. Hierdurch können jene Bereiche identifiziert werden, in denen es sich besonders lohnt Lösungsansätze für nachhaltige Verpackungsstrategien zu suchen.

In diesem Forschungsfeld werden ausgewählte Verpackungsstrategien aus den anderen Forschungsfeldern hinsichtlich ihrer sozialen, ökonomischen und nachhaltigen Auswirkungen bewertet und verglichen. Als Tools werden hierfür die Methode der Ökobilanzierung (ELCA) für die ökologischen Auswirkungen, für die ökonomischen Auswirkung das life cycle costing (LCC) und für die sozialen Auswirkung die social life cycle assessment (SLCA) verwendet. Es wird angestrebt, die genannten drei Methoden in einem life cycle sustainbilty assessment (LCSA) zusammenzuführen.

Publikationen

Otto, S.; Caspers, J. (2020): PuR – Mit Precycling zu mehr Ressourceneffizienz. Bilanzierung und Bewertung von Verpackungsvermeidung. In: Tagungsband des 10. Wissenschaftskongresses Abfall- und Ressourcenwirtschaft. 19. und 20. März 2020, Technische Universität Dresden, Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft. S. 203-208.

Otto, S.; Caspers, J. (2020): PuR – Mit Precycling zu mehr Ressourceneffizienz. Bilanzierung und Bewertung von Verpackungsvermeidung. 10. Wissenschaftskongress Abfall- und Ressourcenwirtschaft. 19. und 20. März 2020, Technische Universität Dresden, Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft. https://pur-precycling.de/wp-content/uploads/2020/10/24619F1A9356AF-PosterPuR.pdf

Ansprechpartner

Justus Caspers, M.Sc.
Technische Universität Berlin, Institut für Technischen Umweltschutz
Fachgebiet Sustainable Engineering

Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin

+49 (0)30 314-28515