Ressourcenpolitischer Instrumentenmix zur Vermeidung von Verpackungsabfällen

Obwohl bei Verbraucher*innen das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Verringerung von Verpackungsabfällen vorhanden ist und auch auf politischer und wirtschaftlicher Ebene vermehrt Maßnahmen ergriffen werden, stehen wesentliche Fortschritte bei der Reduzierung des Verpackungsabfallaufkommens aus. In den vergangenen Jahren stieg der Verpackungsmüll in Deutschland sogar an.

Die Gründe hierfür liegen unter anderem in veränderten Lebens- und Konsummustern und einem Wandel der soziodemografischen Strukturen. Zu den Hauptursachen auf politischer Ebene zählt das Fehlen eines konsistenten Politikrahmens, der die ressourceneffiziente Abfallvermeidung in den Vordergrund stellt. Weiterhin kann aus ressourcenpolitischer Sicht eine Verringerung von Verpackungen, beispielsweise im Nahrungsmittelbereich, ein erhöhtes Aufkommen von Lebensmittelabfällen nach sich ziehen und damit Zielen der Ressourceneffizienz entgegenstehen. Dies gilt es bei der Auswahl geeigneter Politikinstrumente zu berücksichtigen.

Daher sollen in diesem Vorhaben politische Instrumente, wie beispielsweise freiwillige Selbstverpflichtungen von Unternehmen, Steuern und Anreize, Ge- und Verbote oder Informationsmaßnahmen analysiert werden. Die zentralen Fragen dieses Forschungsvorhabens lauten:

  • Wie sieht ein erfolgversprechender Instrumentenmix für die ressourceneffiziente Vermeidung von Verpackungsabfällen in Deutschland aus?
  • Wie sollten die politischen Rahmenbedingungen gestaltet werden, um den Einsatz eines entsprechenden Instrumentenmix zu fördern?

Um diese Fragen zu beantworten, werden eine Politikfeldanalyse durchgeführt, Expert*innen aus den Bereichen Verpackungen, Abfallvermeidung und Politik interviewt und internationale Fallstudien durchgeführt. Anschließend werden die identifizierten Instrumente anhand einer multikriteriellen Analyse bewertet.

Publikationen

Ehrlingspiel, M.; Jacob, A.M., Wilts, H.; Schinkel, J.; Turrini, S.; Amrhein, U. (2021): Strafsache Strohhalm. Was Verbote von Einweg-Kunststoffprodukten wirklich bringen. Polyproblem-Report der Röchling Stiftung und Wider Sense. https://polyproblem.org/wp-content/uploads/Polyproblem-%E2%80%93-Strafsache-Strohhalm_web.pdf (01.02.2022).

Schinkel, J.; Wilts, H. (2020): Kunststoffabfälle von Verpackungen und Einwegprodukten durch Multi-Akteurs- Partnerschaften verringern. In: Müll und Abfall 52. S. 392-398.

Wilts, H.; Schinkel, J.; Feder, L. (2020): Prevention of plastic waste in production and consumption by multi-actor partnerships. https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:wup4-opus-75196 (29.04.2021).

Wilts, H.; Schinkel, J.; Koop, C. (2020): Effectiveness and efficiency of food-waste prevention policies, circular economy, and food industry. In: Kosseva, M. (Hrsg.): Food industry wastes : assessment and recuperation of commodities. Academic Press, London.

Ansprechpartnerin

Jennifer Schinkel, M.A.
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH

Döppersberg 19, 42103 Wuppertal

+49 (0)202 2492-197