Um die globale Abfallkrise zu bewältigen, sind entschlossene, gemeinsame Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen erforderlich. Kollektives Verhalten von Gruppen kann dabei einen wichtigen Beitrag leisten.
In diesem Paper werden die Ergebnisse eines Feldexperiments vorgestellt: Im Rahmen von HomeLabs mit Berliner Haushalten wurde eine Precycling-Community zur Vermeidung von Verpackungsabfällen ins Leben gerufen. Über einen Zeitraum von vier Wochen nahmen 132 Teilnehmer*innen aus 96 verschiedenen Haushalten an verschiedenen digitalen Interventionen teil, die an das Social Identity Model of Pro-Environmental Action (SIMPEA) angelehnt waren. Es wurde untersucht, wie die Aktivitäten während der HomeLabs auf das Precycling-Verhalten der Haushalte wirken und welche Rolle soziale Identitätsprozesse dabei spielen.
Insgesamt erhöhte sich das Precycling-Verhalten durch die Interventionen in diesem realweltlichen Kontext. Allerdings wirkten nicht alle Elemente wie erwartet. Neben den Ergebnissen wird diskutiert, welche Herausforderungen und Chancen eine solches Interventionsformat mit sich bringt. Außerdem wird erläutert, was die Studienergebnisse für Precycling im Alltag bedeuten.