Unsere Projektleiterin Dr. Elisabeth Süßbauer stellte am 19. Juni 2024 bei der Webinar-Reihe „Mehrwegsysteme in der Gastronomie“ von C.A.R.M.E.N. e.V. die Ergebnisse unserer Repräsentativbefragung zum Thema Nutzung von Mehrwegbehältern für Takeaway-Speisen vor.
Die zentralen Schlussfolgerungen haben wir für Euch zusammengefasst:
Es hat sich gezeigt, dass Mehrweg für Takeaway-Speisen im Alltag von Konsument*innen noch nicht „angekommen“ ist. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten gab an, noch nie Mehrwegbehälter ausgeliehen zu haben. Unsere Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Herausforderungen weniger in der Nutzung der Behälter selbst als im Nutzungskontext des Takeaway-Konsums liegen. Hier bestehen viele Unsicherheiten und alltagspraktische Herausforderungen bei den Endkonsument*innen – unter anderem hinsichtlich des Transports, der Aufbewahrung und der Reinigung. Da der Konsum von Takeaway-Speisen oft spontan stattfindet, greifen Konsument*innen häufiger zur Einwegverpackung und nicht zur Mehrwegvariante. Gleichzeitig verbleiben zu viele Mehrwegbehälter in den Haushalten und werden dort privat genutzt: Die Rückgabequote ist mit 54 Prozent zu niedrig. Diese Wissenslücke zur Funktionsweise von Mehrweg zeigt sich auch in den Wünschen der befragten Konsument*innen, da sich viele ein schönes Design oder gute Praktikabilität der Behälter für die private Nutzung wünschen. Aus ökobilanzieller Sicht wäre jedoch eine schnelle Rückgabe am ökologisch sinnvollsten, da die Mehrwegbehälter für eine möglichst häufige Wiederverwendung in der Gastronomie entwickelt werden.
Der Blick in die Zukunft: Wie kann Mehrweg To Go gefördert werden?
Zum einen ist es wichtig, eine Mehrwegkultur zu etablieren. Darunter zählt unter anderem, dass eine verbesserte Kommunikation über das Mehrwegangebot sowie Bring Your Own (BYO) in den Gastronomiebetrieben stattfindet. Hierfür sollte bspw. das Servicepersonal in den Betrieben geschult werden, um Endkonsument*innen über den Umgang und die Vorteile aufzuklären. Des Weiteren könnte der Anreiz, häufiger Mehrwegoptionen zu nutzen, zusätzlich durch Hinweisschilder, Rabatt-Aktionen oder das Sammeln von Treuepunkte geschaffen werden.
Zum anderen wäre eine Ausweitung der Annahmestellen bspw. auch in Form von Automaten an Müll-Hotspots (z.B. Parks, „Party-Straßen“) wichtig, da die Rückgabe der Behälter bislang eines der größten Hindernisse darstellt. Dies würde zu einer erleichterten Rückführung beitragen, da diese rund um die Uhr zurückgegeben werden könnten und somit die Wiederverwendung garantieren.
Im Anschluss des Vortrags gab es eine lebendige Diskussion zu diesen Vorschlägen von Dr. Elisabeth Süßbauer zur Förderung von Mehrweg To Go.
Weitere Infos zu der Webinar-Reihe findet ihr hier: https://www.carmen-ev.de/2024/06/02/mehrwegsysteme-in-der-gastronomie-webseminar-reihe-von-juni-bis-oktober/