In Deutschland fallen pro Person und Jahr durchschnittlich fast 230 Kilo Verpackungsmüll an. Die seit Januar 2023 geltende Mehrwegangebotspflicht in Supermärkten und gastronomischen Betrieben soll dazu beitragen, den Verpackungsmüll zu reduzieren. Doch wie gut funktioniert das neue System? Nutzen die Konsumt*innen das Angebot überhaupt?

Vor diesem Hintergrund sprach Dr. Elisabeth Süßbauer in einem Interview mit Radio Eins am 30. September 2023 über die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse einer Studie der PuR-Nachwuchsgruppe zur Mehrwegnutzung in Deutschland. Ein wichtiges Ergebnis der Studie ist, dass bei den Konsument*innen immer noch eine große Unkenntnis über die Möglichkeiten der Nutzung von Mehrwegbehältern für Takeaway-Speisen – sowohl eigener als auch geliehener – herrscht. Eine fehlende Kontrolle über die Umsetzung trägt außerdem dazu bei, dass nicht alle Betriebe die gesetzlichen Vorgaben einhalten. Ein weiteres Hindernis für die Nutzung von Mehrwegbehältern ist die mangelnde Sichtbarkeit bestehender Angebote; eine Verbesserung dieser Situation kann zu einer verstärkten Nutzung von Mehrwegbehältern für Takeway-Speisen beitragen. Darüber hinaus ist es wichtig, ausführliche Informationen über die Handhabung geliehener Mehrwegbehältern bereitzustellen, insbesondere Informationen über (nicht) notwendige Reinigung und Rückgabemöglichkeiten.

Bei der Umsetzung der Mehrwegangebotspflicht gibt es noch viel Verbesserungspotenzial. Neben einer stärkeren Kontrolle der Umsetzung in den Betrieben ist vor allem eine verstärkte Aufklärung der Konsument*innen wichtig, wie die Studie der PuR-Nachwuchsgruppe gezeigt hat. Nur ein ganzheitlicher Ansatz kann langfristig zu einem nachhaltigeren Konsumverhalten führen.

Das Interview mit Dr. Süßbauer bei Radio Eins zum nachhören.

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