Deutschland hat keine echte Kreislaufwirtschaft – trotz funktionierender Abfallinfrastruktur. So wurden 2017 nur 12 Prozent der Primärrohstoffe recycelt. Bei einem Pro-Kopf-Verbrauch von 16 Tonnen im Jahr erschreckend wenig. Doch woran hakt es? „Schuld daran ist der Flickenteppich aus Gesetzen, unverbindlichen Zielsetzungen und unklaren Zuständigkeiten.“ (WWF) Es fehlt also an einer einheitlichen Strategie für Kreislaufwirtschaftsprozesse, welche nicht nur den Einsatz von Primärressourcen minimiert, sondern auch nachhaltige Konsum- und Geschäftsmodelle fördert.  

Vier zentrale Hebel für die Einführung einer ganzheitlichen Kreislaufwirtschaftsstrategie haben der WWF Deutschland und das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie in einem aktuellen Impulspapier identifiziert. Das Papier sieht hierbei u.a. die Politik in der Pflicht, einheitliche Zielwerte und Vorgaben zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs zu liefern.

1. Mit nationalen Kreislaufwirtschafts-Zielen lässt sich langfristig verbindlich planen und investieren.

2. Mit dem Zugang zu transparenten Produktinformationen wird der Grundstein für eine Kreislaufwirtschaft mit zirkulärem Produktdesign, öffentlicher Beschaffung und nachhaltig ausgerichtetem Konsum gelegt.

3. Mit Bevorzugung zirkulärer Produkte und Dienstleistungen auf der Basis verbindlicher Vorgaben für die öffentliche Beschaffung lässt sich der Markt in Richtung wachsender Angebotsvielfalt bewegen.

4. Mit einer Primärrohstoffsteuer und Einsatzquoten für Sekundärrohstoffe lässt sich der Aufbau von Sekundärrohstoffmärkten fördern.

https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Unternehmen/WWF-Impulspapier-circular-economy.pdf

Das Impulspapier „Vom Flickenteppich zu einer echten Kreislaufwirtschaft“ kann hier heruntergeladen werden.


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