Die COVID-19 Pandemie hat nicht nur gesundheitliche Auswirkungen, sondern auch auf Nachhaltigkeitsziele. Überquellende Mülleimer in den deutschen Innenstädten sind hier nur ein Symptom. Bei genauer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass nicht nur mehr Müll produziert wurde, sondern auch Potenzial für nachhaltige Praktiken entstanden sind. Wie genau erläutert der aktuelle Artikel der PuR-Nachwuchsforschungsgruppe „Way out of the one-way? Effects of the COVID-19 pandemic on the generation of waste from packaging in Germany.“
Im Artikel werden die Verlagerungseffekte der Verpackungsabfallströme zwischen Industrie, Handel, Konsum und Entsorgung beleuchtet, die durch veränderte Praktiken infolge von Corona-Maßnahmen (u.a. Zunahme Online-Versandhandel, Lieferservices und To-Go-Optionen für Lebensmittel und Gerichte) entstanden sind. Diese Effekte werden mit den praktischen Erfahrungen aus dem Lebensmittelhandel, Verbraucherbildung und Abfallmanagement kontrastiert; die Auswertung der explorativen Interviews zeigt, dass im Zuge der Corona-Pandemie neue organisationale Praktiken entstanden sind, die neben den finanziellen Risiken und der Umstellung von Routinen zum Teil auch Lernprozesse angestoßen wurden, die innovatives Potenzial haben (z.B. Entwicklung neuer digitaler Konzepte). Der Beitrag schließt mit Empfehlungen für politische Maßnahmen zum Aufbau resilienter Strukturen der Verpackungsvermeidung. Der Artikel basiert auf den in 2020 durchgeführten Experteninterviews mit verschiedenen Akteuren des Verpackungssystems und dem daraus entstandenen deutschen Artikel in der Zeitschrift “Müll & Abfall”.
Süßbauer, E.; Wilts, H.; Otto, S. J.; Schinkel, J.; Wenzel, K.; Caspers, J.; Dehning, R. (2022): Way out of the one-way? Effects of the COVID-19 pandemic on the generation of waste from packaging in Germany. NachhaltigkeitsManagementForum. https://doi.org/10.1007/s00550-022-00525-z (21.03.2022).
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