Mit Precycling zu mehr
Ressourcen­effizienz

Systemische Lösungen der
Verpackungs­vermeidung
PuR Fachtagung 2023 abgeschlossen

Was ist Precycling?

Unter Precycling verstehen wir systemische Innovationen entlang der gesamten Wert­schöpfungs­kette – vom Design über die Nutzung bis zur Wieder­verwendung einschließlich der Entsorgung. Ziel ist dabei sowohl die Minimierung des Aufkommens an Verpackungs­abfällen, der damit verbundenen Umwelt­belastungen als auch des Gesamt­ressourcen­verbrauchs.

Hier geht’s zum Beitrag von „W wie Wissen“ (ARD), in dem das Konzept Precycling vorgestellt wird.

Systemische Lösungen der Verpackungs­vermeidung

Kein Land in Europa verursacht mehr Verpackungsabfall als Deutschland. Im Jahr 2017 wurde ein Spitzenwert von 18,72 Millionen Tonnen erreicht. Allein bei Kunststoffverpackungen hat sich die Menge gegenüber 1995 nahezu verdoppelt. Das Kooperationsprojekt der TU Berlin und des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie gGmbH will das nun ändern: Die Nachwuchsgruppe PuR will ergründen, warum so viel Verpackungsabfall entsteht und entwirft geeignete Strategien, um ihn zu vermeiden. „PuR“ steht für „Mit Precycling zu mehr Ressourceneffizienz: Systemische Lösungen der Verpackungsvermeidung“.

Der enorme Anstieg von Verpackungen hängt in erster Linie damit zusammen, dass sie mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllen müssen und Anforderungen an sie weiter steigen. So dienen Verpackungen nicht mehr nur dem Schutz der Ware, sondern auch der besseren Dosierung, Aufbewahrung oder Handhabung. Dies erfordert, Verpackungen als komplexe Systeme zu betrachten, in denen die Interessen von Hersteller*innen, Logistiker*innen, Händler*innen, Verbraucher*innen, Entsorger*innen „verpackt“ sind und die zu den jetzigen verpackungsintensiven Produktions- und Konsummustern führen.

Die Nachwuchsgruppe PuR nimmt daher die gesamte Wertschöpfungs­kette – von der Produktidee, über die Herstellung bis zur Entsorgung – unter die Lupe, um Ansatzpunkte der Verpackungs­vermeidung (Precycling) zu identifizieren. Im Gegensatz zum Recycling entsteht beim Precycling erst gar kein Verpackungsmüll. Dadurch sollen Ressourcen geschont und die Umwelt entlastet werden.

Das interdisziplinäre Team unter Leitung von Dr. Elisabeth Süßbauer von der TU Berlin und Dr. Henning Wilts vom Wuppertal Institut entwickelt Ansätze für ganzheitliche Precycling-Innovationen im Lebensmittel- und Drogeriesektor.

PuR ist eine Kooperation der Technischen Universität Berlin und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Beteiligte Institutionen an der TU Berlin sind das Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG), das Fachgebiet Sustainable Engineering und das Fachgebiet Kreislaufwirtschaft und Recyclingtechnologien.

Warum ist Verpackungsvermeidung wichtig? Hier geht es zum Projekthintergrund.

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